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7.2. Lehnwörter in der Schweiz

Gründe für die Entlehnung

Wie kommt es überhaupt dazu, dass ein Wort aus einer Sprache in eine andere übernommen wird (= Lehnwort)? Es gibt mehrere Gründe dafür:
  • Zweisprachigkeit: der Austausch ist ständig präsent. So z.B. sind schweizerdeutsche Dialekte nahe bei der Sprachgrenze zur Romandie reicher an französischen Lehnwörtern als andere.
  • Kulturelle Überlegenheit: häufig nimmt die Sprache mit weniger entwickelter Kultur Lehnwörter aus der anderen auf. Es war z.B. so, als die Lateiner viele Wörter aus dem Griechischen übernahmen.
  • Bezeichnungsnotwendigkeit: ein vorher unbekannter Gegenstand oder ein Begriff muss eine Bezeichnung finden. So war es zum Beispiel, als man infolge der Kolonisation neue Tiere und Pflanzen kennen lernte und sie benennen musste.
  • Homonymie: wenn sich durch zwei Wörter mit ähnlichem oder gleichem Klang Kommunikationsschwierigkeiten ergeben, wird meist eines ersetzt – möglicherweise durch ein Lehnwort. So war es im Französischen mit conil -> lapin (siehe Sequenz 5.1).
  • Polysemie: wenn im Laufe der Zeit die Bedeutung eines Wortes ändert, können neue Wörter eingeführt werden, um entstandene Bedeutungslücken zu decken. Zum Beispiel im Falle von COXA, im klassischen Latein „Hüfte“, das im Vulgärlatein dann sowohl Hüfte als auch Oberschenkel bedeutete. Das Wort HANKA wurde der germanischen Sprache entlehnt und übernahm die erste Bedeutung.
  • Massenmedien, Globalisierung, Werbung: mit Radio, Fernseher und Internet werden intersprachliche Kontakte erleichtert. Beispiele findest du sicher genug, oder?
Gehe jetzt nochmals die Lehnwörter durch, die du oben im Drag&Drop entdeckt hast. Überlege dir, warum diese Lehnwörter entstanden sind. Mache dir Notizen zu deiner Reflexion und vergleiche deine Vermutungen mit denjenigen der Klasse.


Quelle

Empfohlene Browser: Mozilla Firefox, Safari, Opera | Letzte Änderung: 16.08.2007