Jetzt kennst du den plurizentrischen Ansatz im deutschen Sprachraum. Wie steht es aber mit den anderen Landessprachen der Schweiz? Französisch und Italienisch bewegen sich auf einem ähnlichen Weg wie das Deutsche:
In der Romandie wird 1997 der "Dictionnaire Suisse romand" veröffentlicht. Ausdrücke, die in der Romandie (und nicht im Französischen Frankreichs) vorkommen, werden somit in ein Wörterbuch aufgenommen - ein wichtiger Schritt für ihre Anerkennung in der Schriftsprache. Trotzdem, der plurizentrische Ansatz ist noch nicht als selbstverständlich akzeptiert.
Das schweizerische Italienisch unterscheidet sich von dem in Italien gesprochenen durch viele Ausdrücke. Diese sind aber nicht in einem Wörterbuch gesammelt. Trotzdem benutzt man sie mündlich und schriftlich, ohne sich an der Norm der italienischen Wörterbücher zu orientieren.
Umgekehrt ist die Situation im rätoromanischen Sprachraum... statt die Anerkennung verschiedener Varianten anzustreben, gab es einen Versuch zur Standardisierung. Mehr dazu in folgendem Tondokument.